LiteratureLenk

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ERÖFFNUNGSGESPRÄCH
Ruth Gantert  und  Camille Luscher
im Gespräch «Über die Herausforderungen und Schönheiten des literarischen Übersetzens»

Moderiert von Julia Knapp 

Sprachen sind wie Landschaften – weit und sanft geschwungen, schroff und kantig, von karger Präzision oder üppiger Klangfülle. Wer übersetzt, wandert durch diese literarischen Gebiete, spürt den Höhen und Tiefen nach, bewegt sich über festes Terrain oder unsicheren Grund und muss dabei stets den richtigen Ton treffen. Doch was macht eine Sprache unverwechselbar? Welche Bilder, Rhythmen und Nuancen gehen auf dem Weg verloren, welche entstehen neu?

Die renommierten Übersetzerinnen Camille Lüscher und Ruth Gantert bewegen sich zwischen Deutsch und Französisch – zwei Sprachen, die in der Schweiz eng miteinander verwoben sind und doch ihre eigenen Wege gehen. Im Gespräch erkunden wir die Herausforderungen und Schönheiten des literarischen Übersetzens: Wie verändert sich ein Text, wenn er die Sprache wechselt? Wie gelingt es, eine Stimme, einen Stil, eine Atmosphäre über sprachliche Grenzen hinweg zu bewahren? Und welche Rolle spielt das Übersetzen für den Dialog zwischen den Sprachräumen?

RuthGantert

© Yvonne Böhler

Ruth Gantert

Ruth Gantert studierte Romanistik in Zürich, Paris und Pisa. Von 1997 bis 2002 war sie Assistentin am Lehrstuhl für französische Literatur der Universität Zürich. Sie schrieb eine Dissertation über Arthur Rimbaud, war Gymnasiallehrerin für Französisch und Italienisch und Mitarbeiterin an zwei Forschungsprojekten des Nationalfonds. 2004 kuratierte sie die Ausstellung „Arthur Rimbaud – Je est un autre“  im Literaturmuseum Strauhof. Von 2004 bis 2011 war sie Dozentin für französische Literatur an der Pädagogischen Hochschule St. Gallen. Heute ist sie künstlerische Leiterin des Service de presse suisse und Redaktionsleiterin des viersprachigen Jahrbuchs der Schweizer Literaturen Viceversa und des viersprachigen Literaturportals www.viceversaliteratur.ch. Als Literaturkritikerin und Literaturvermittlerin ist sie u.a. Jurymitglied der Terra-Nova-Preise der Schweizerischen Schillerstiftung.

2022 gewann sie den internationalen Übersetzungspreis M’illumino d’immenso (DÜF, Traduxit, Biblioteche di Roma) und 2024 wurde sie für ihre Übersetzung des Romans Peter und so weiter von Alexandre Lecoultre mit einem Literaturpreis der Stadt Zürich ausgezeichnet.

Camille Luscher

© Charly Rappo

Camille Luscher

Die gebürtige Genferin Camille Luscher ist freie Literaturübersetzerin und -vermittlerin. Sie ist Mitarbeiterin am Centre de traduction littéraire in Lausanne und wirkt in verschiedenen Organisationen zur Förderung des Austauschs zwischen den Landesteilen mit. Sie übersetzt für verschiedene Verlage und Zeitschriften Romane, Lyrik, Theater und Kinderliteratur, jeweils aus dem Deutschen ins Französische. Übersetzt hat sie bisher unter anderem von Max Frisch, Arno Camenisch, Eleonore Frey und Annette Hug. Zudem lietet sie die Collection Domaine Allemand im Auftrag des Zoé Verlags.

 

 

ERÖFFNUNGSGESPRÄCH

10. Oktober 2025 um 16:30 Uhr

Moderation: Julia Knapp 

Kulturhaus Lenk

 

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